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2,4Ghz Übertragungsarten

Alle Angaben ohne Gewähr. Sollte etwas nicht stimmen, dann bitte einfach kurz mitteilen...

DSSS

Beim DSSS (Direct Sequence Spread Spectrum) wird die eigentliche Information durch eine vorgegebene Bitfolge (Spreizcode oder auch Chipping-Frequenz) gespreizt. Dadurch verschwindet das eigentliche Signal in einem Rauschen, weshalb nur der Empfänger mit dem entsprechenden Spreizcode das Signal wieder entschlüsseln kann. Gesendet wird üblicherweise nur auf einem Kanal.

Weitere Anwendungen: z.B. GPS, W-LAN, UMTS, Wireless USB

 

FHSS

Beim FHSS (Frequency Hopping Spread Spectrum) wird ständig nach einem Zufallsverfahren die Frequenz gewechselt. Die Reihenfolge der Frequenzen müssen dem Sender und dem Empfänger bekannt sein, wobei beim ersten Binding der Sender diesen Code (GUID) dem Empfänger übermittelt.

 

 

Futaba FASST

Das System von Futaba heisst "FASST" ("Futaba Advanced Spread Spectrum Technology") und arbeitet nach dem Hybrid-Verfahren, wobei das eigentliche Nutzsignal gespreizt wird (DSSS) und über das gesamte 2,4 GHz-Band verteilt wird (FHSS). Hierbei wird alle 2ms (Aussage Futaba) der Kanal in einer bestimmten Reihenfolge gewechselt. Die "Wechsel-Reihenfolge" ist fest im Sender programmiert, weshalb der Empfänger mit dem Sender vor dem ersten Betrieb erst gebunden werden muss ("binding").

Die Empfänger verfügen über 2 Empfangsteile (Wikipedia: Diversity), wobei hier die Signalpegel auf beiden Eingängen verglichen werden und auf das jeweils stärkere Signal umgeschaltet wird. Ebenso werden Übertragungsfehler per Software korrigiert

Im Vergleich zu Spektrum schaltet Futaba zwischen den beiden Antennen 100x schneller um und die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist doppelt so hoch. Es werden insg. 36 Kanäle verwendet. Sollte ein Kanal mal belegt sein, korrigiert die Software die Daten innerhalb 2ms, quasi bis zum nächsten Kanalwechsel. Somit sind keine Störungen zu verzeichnen.

 

Spektrum

Das System vom Hersteller Horizon Hobby arbeitet nach dem DSSS Verfahren, wobei  bei DMS2 2 Kanäle aufgeschaltet werden und bei DMSX dann 16 Kanäle. Falls ein Kanal gestört werden sollte, verbleibt ein anderer Kanal um ein plausibles Signal übertragen zu können. US-Sender (100mW) sind in Europa nicht zugelassen, da sie eine zu hohe, in Europa nicht erlaubte Ausgangsleistung haben. Hierzulande sind nur 10mW erlaubt. Keine Fehlerkorrektur vorhanden.

 

Weatronic

Das Weatronic 2.4 Dual FHSS Radio Control System arbeitet - wie der Name schon sagt - nach dem FHSS Frequenz-Sprungverfahren, wobei alle 10ms zwischen 79 Kanälen gewechselt wird.

Gedacht ist das System für Großmodelle, hierbei verfügen die Empfänger über eine doppelte Stromversorgung und wahlweise integrierte Gyros (bia zu 3 stabilisierte Achsen) und ein GPS-Modul. Mit den Empfängern ist es möglich, bis zu 30 Digital-Servos anzusteuern. Angeboten werden auch Micro-Empfänger von 8 bis 12 Kanälen, welche als Doppelempfänger mit 2 Antennen ausgeführt sind.

Die Sendemodule verfügen über zwei integrierte Flächenantennen, weiterhin werden alle Sende- und Empfangsdaten auf einer SD-Karte aufgezeichnet. Die Telemetrie- und Sensordaten können während dem Flug auf einen PC übertragen oder nach dem Flug ausgewertet werden.

 

Graupner Hott

Nach dem Unglück mit IFS hat Graupner es endlich geschafft. Mit dem HoTT System konnte der Ruf wieder hergestellt werden. HoTT ist das erste 2,4 GHz System, das Telemetrie und Sprachausgabe vollständig integriert hat. Das System funktioniert inzwischen zuverlässig und die Empfängerpreise sind akzeptabel.

Graupner nutzt dabei bis zu 75 Kanäle bei Frequenz Hopping Spread Spectrum Technologie (FHSS). Entstehende Datenübertragungsfehler werden per Software korrigiert.
 

Eines Vorweg zu Spektrum: Nachdem in vielen Foren Spektrum so hoch gelobt wurde, entschloss ich mich von Futaba auf Spektrum zu wechseln. Dies hat mich dann wegen Empfangsausfall 2 Modelle gekostet. Ich sehe es mal als Lehrgeld an. Never change a running System. Also back to the Roots und wieder aufs bewährte Futaba zurückgerüstet.

andere Antennen??

Der Hauptgrund beim Einsatz von zircular polarisierten Antennen auf der Übertragungsstrecke sind die bei ~6GHz auftretenden Reflexionen des Signals an Flächen, Boden, Gegenständen usw. die dann mit unterschiedlichen Laufzeiten/Polarisation des Signals an der Antenne ankommen und zu starken Verzerrungen führen können.
Die zircular polarisierte Antennenform unterdrückt alle nicht mit rechts- oder links polarisierter Drehrichtung auftreffenden Signale und ist deshalb ohne die reflexionsbedingten Verzerrungen nutzbar.
Bei 2,4Ghz ist dieser Effekt geringer wie bei 5,8Ghz. Man kann deshalb für RC lineare Antennen der bekannten Stängelform einsetzen, dazu noch Diversity Antennen eines 2,4Ghz Empfänger, die bei richtiger Anordnung der 2 Antennen zueinander, Laufzeitunterschiede vermeidet.
Man kann bei 2,4Ghz RC die bekannten kleinen Patsch-Antennen am Sender zwar einsetzen, muss sich allerdings stets in Richtung des Modells mitdrehen..

Reichweitentest Futaba:

Getestet wurden:                    Antennen:                 Reichweitenangabe Boden/Luft nach Herstellerangabe:

Futaba R617 FS                            2                                     1,5 km / 2,5 km

Futaba R6106HFC                        1                                     1 km

FrSky TFR6                                   2                                     1,5 km / 2,5 km

Futaba R6008 SP                          2                                     2 km / 3 km

 

Alle Empfänger wurden zeitgleich vom gleichen Sender (T8FG) angesteuert und wurden über ein UBEC 5V/5A mit Strom versorgt. Entfernungen wurden über GoogleEarth (Luftline/Lineal) gemessen. Um den SumSi-Empfänger zu betreiben musste am Sender die Übertragungsart umgestellt werden.

 

Das Ergebnis ist äusserst interessant:

 

Bis 3,04km Luftlinie ohne Hindernisse funktionierten noch alle Empfänger gleich gut. Kein Empfangsabbruch, Re-Connect, Failsafe oder irgendwelche Störungen. Bei 3,05km fingen alle Empfänger gleichzeitig an neu zu binden bzw. gingen kurzzeitig ins Failsafe. Hat man die Empfänger oder den Sender etwas bewegt, änderte sich der Zustand vom Empfang. 3 km ist wohl die Reichweitengrenze.

 

Selbst bei 2,73km Luftlinie mit paar Sträucher und paar Baumspitzen in direktem Sichtkontakt funktionierten alle Empfänger einwandfrei ohne Störungen oder Auffälligkeiten.

 

 

Resümee:

Ob eine oder 2 Antennen bleibt jedem selber überlassen. Meist werden 2 Antennen verwendet um Eigenabschattungen durchs Modell abzuwenden.

Der FrSky TFR6 überraschte durch seine identische Reichweite zum Original R617FS, allerdings kostet dieser nur die Hälfte.

Der Testsieger in meinem Test ist eindeutig der R6106HFC. Trotz geringerer Reichweitenangabe vom Hersteller und mit nur einer Antenne erfüllte er die gleiche Reichweite und Zuverlässigkeit wie seine grösseren Brüder.

 

Wieviel sind 3 km?

Man erkennt keinen Unterschied mehr ob PKW, Traktor oder Panzer....

Man erkennt keine Farbe mehr von einem LKW/Bus, nur noch ob hell oder dunkel.

Strassenschilder, Personen, Parkbänke erkennt man garnicht mehr.

Nur zum Vergleich: Fellhorn ist 2038m hoch, Grünten ist 1738m hoch, Nebelhorn ist 2224m hoch.

 

 

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